Regionalbischof Selter zeigte sich gespannt auf Jan Edelstein, der ganz unterschiedliche Glaubenszugänge und Interessen in sich zu vereinbaren scheine. Er habe zum Beispiel noch nie erlebt, dass jemand beim Studium der biblischen Texte auch mal das sprachliche Regelwerk in den Vordergrund stelle. „Wenn Paulus sich ereifert, unterlaufen ihm grammatikalische Fehler. Das fasziniert mich bei diesen historischen Briefen“, habe Jan Edelstein ihm in einem Gespräch verraten. Über Tolkiens Roman „Der Herr der Ringe“ sei das Interesse für das Mittelalter erwacht, was zum Examensthema „Exorzismus“ geführt habe. Musikalisch bewegten sich die Vorlieben von Jan Edelstein von alten irischen Trommeln über Didgeridoo und Dudelsack bis zu Heavy Metal. „Sie sind wirklich einer, der die unterschiedlichsten Dinge zusammenbringen kann“, sagte Friedrich Selter und erläuterte, dass es bei YouTube eine Dudelsack-Version des Songs „Enter Sandman“ der Heavy-Metal-Band Metallica gäbe, in dem es hieße: „Sprich dein Gebet, Kleines, vergiss nicht, mein Sohn, uns alle einzuschließen. Jetzt lege ich mich zum Schlafen nieder. Bete zum Herrn, dass er meine Seele bewahrt.“ Daran ließe sich wahrlich anknüpfen, so der Regionalbischof. „Man braucht nur die Fantasie, die Offenheit und die Neugier dazu. Und die haben Sie. Und darüber hinaus die Liebe zu den Menschen, mit denen Sie gemeinsam nach Gott fragen, Gott suchen wollen – sei es in der Seelsorge, in der Verkündigung oder im Unterricht.“ Dass Jan Edelstein im Namen des Herrn unterwegs sei, zeige er schon durch seine liturgische Alltagskleidung. „Sie wollen erkennbar sein als einer, der aus der frohen Botschaft lebt. Weil er erfahren hat, dass es eine Kraft ist, die diejenigen selig macht, die daran glauben. Eine Kraft, die in der bunten und manchmal überfordernden Vielfalt dieser Welt Orientierung gibt.“