375 Jahre Westfälischer Frieden: Darum geht es im evangelischen Radiogottesdienst am Sonntag, 3. September, den NDR Info live ab 10 Uhr aus der St.-Katharinen-Kirche in Osnabrück überträgt. Die Predigt hält Pastorin Andrea Kruckemeyer. Grundlage sind Friedensworte Jesu, unter anderem aus der Bergpredigt, sowie Passagen aus dem am 24. Oktober 1648 in Münster unterzeichneten Friedensvertrag. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst vom Bach Chor e.V. aus Osnabrück unter der Leitung von Kantor Arne Hatje. Neben Vorträgen wie „Verleih uns Frieden. Da Pacem Domine (Enjott Schneider)“ und „The Peace of God“ von John Rutter werden die 35 Sängerinnen und Sänger mit der Gemeinde „Nun lob, mein Seel', den Herren“ singen. Als am 25. Oktober 1648 der Westfälische Frieden von der Treppe des Rathauses in Osnabrück bekanntgegeben wurde, stimmten die auf dem Marktplatz versammelten Menschen den Choral an.
Der Westfälische Friede beendete den Dreißigjährigen Krieg in Europa. Fast fünf Jahre dauerten die Verhandlungen, die aus konfessionellen Gründen parallel in zwei Städten stattfanden. In Münster tagten die katholischen Reichsstände und die Vertreter Frankreichs. In Osnabrück trafen sich die evangelischen Fürsten sowie die Delegation Schwedens. Die St.-Katharinen-Kirche diente den Schweden und anderen protestantischen Gesandten aus ganz Europa damals als Gottesdienstort. Der Westfälische Friedenskongress gilt als die erste große Friedenskonferenz der Neuzeit in und für Europa. Für fast zwei Jahrhunderte bildete das Vertragswerk die Blaupause für weitere Friedenschlüsse in europäischen Konflikten.
„Wir sind dem Frieden verpflichtet“, sagt Pastorin Andrea Kruckemeyer. „Es gilt, immer wieder neu herauszufinden, was dem Frieden dient. Dabei können wir viel von den Friedensverhandlungen von damals lernen.“
Die Besucher*innen des Gottesdienstes werden gebeten, um 9:40 Uhr in der Kirche zu sein.